Fernwärme im Fjell – Fokus auf technischen Beratungsdiensten

Kunde

Lyse Neo AS

Land

Norwegen

Anwendung

Nah- und Fernwärme

Bauzeit

2017 – 2021

Produktlösungen

  • 24 km in erster Linie Kunststoffmantelrohre und Bogenrohre, Dimensionen bis zu ø 273/450 1x verstärkt

Stavanger, Norwegens letzte große Stadt ohne Fernwärme, begann ihre Energiewende mit der Verlegung einer 9 km langen Fernwärmetransportleitung, die bis zum Jahr 2021 fertiggestellt sein sollte. ISOPLUS, Lieferant der Haupttrasse, lieferte spezielle Lösungen, um Herausforderungen – wie zum Beispiel das bergige Terrain und die Verlegung auf Höhe des Meeresspiegels – zu meistern und die Zuverlässigkeit des Systems bei diesem Projekt zu gewährleisten.

Die letzte große Stadt Norwegens ohne Fernwärme

Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat Norwegen große Investitionen in umweltfreundliche Fernwärme getätigt. Zuvor verfügte Norwegen über sehr günstigen, mithilfe von Wasserkraft erzeugten Strom, aber aufgrund der steigenden Strompreise in den letzten 10 Jahren und der zunehmenden Urbanisierung ist die Fernwärme auf dem norwegischen Markt inzwischen äußerst konkurrenzfähig. Gegenwärtig ist Stavanger die einzige große Stadt Norwegens ohne Fernwärme. Das wird sich jedoch im Jahr 2021 ändern, wenn ein großes Fernwärmeprojekt, das ein Rohrleitungsnetz von Jåttavågen nach Stavanger umfasst, voraussichtlich abgeschlossen sein wird. 

Die Entscheidung, Stavanger mit Fernwärme zu versorgen, wurde im Jahr 2012 getroffen. In den nachfolgenden vier Jahren wurde daran gearbeitet, die Finanzierung des Projekts sicherzustellen: ca. NOK 100 Mio. Im Dezember 2016 stand schließlich die Finanzierung und die 9 km lange Strecke mit mehr als 20 Abschnitten konnte endlich begonnen werden. Fernwärmeleitung muss den Fjell in Hinna durchqueren. ISOPLUS betreut die gesamten Rohrlieferungen für das Projekt und insbesondere die Arbeiten in Hinna, einem Vorort von Stavanger, waren eine bemerkenswerte Leistung. Wir mussten dort durch ein ausgebautes bergiges Gebiet bohren, um Hinnas Fernwärmesystem an das vorhandene System anzuschließen. Dabei haben wir nicht nur durch einen ausgebauten Teil des Fjells gebohrt, sondern wir mussten auch eine Eisenbahnverbindung beachten und all die Probleme und Einschränkungen, die mit dieser einhergehen. 

Wir haben uns für die Verwendung von 1x verstärkten DN250 Einzelrohren für den Abschnitt in Hinna entschieden, da große Teile der Strecke in Bohrlöchern in den Bergen verliefen und die Größe dieser Bohrlöcher nicht begrenzt war. Alle Rohrleitungen, die in Bohrlöchern platziert wurden, waren mit Führungsschuhen versehen. ISOPLUS hatte die meisten davon montiert, bevor die Teile nach Norwegen verschickt wurden. Wir entschieden uns für Schweißverbindungen mit Schrumpfmuffen, um besonders sichere Verbindungen mithilfe von zwei erprobten und zuverlässigen Verbindungstechniken zu schaffen. Für maximalen Schutz trotz schwieriger Zugangsbedingungen werden alle Rohrleitungen mit vier Meldeadern versehen, sobald die Verlegung abgeschlossen ist. Dadurch sind eine kontinuierliche Überwachung des Rohrsystems und eine lange Lebensdauer gewährleistet.

Arbeiten in den Bergen bringen viele Herausforderungen mit sich

Die starken Höhenunterschiede in den Fjells, die großen Temperaturschwankungen und die Tatsache, dass die Rohrleitungen unterhalb des Meeresspiegels verlegt werden mussten, brachten viele Herausforderungen mit sich, für die besondere technische Unterstützung und Beratung von ISOPLUS benötigt wurden. 

Eine der größten Herausforderungen war eine Abgangsleitung, die 10 m unter der Erdoberfläche an einer Stelle verlegt werden musste, an der es zu viel Bewegung in den Rohrleitungen kam und ein hohes Risiko bestand, dass Meerwasser vom nahegelegenen Fjord eintritt. Dank der qualifizierten technischen Beratung von ISOPLUS konnte eine Lösung gefunden werden, die darin bestand, eine senkrechte Abgangsleitung in einer konusförmigen Betonkammer mit einem Ø1600 zu verlegen. Die konusförmige Betonkammer dient dazu, die freie Bewegung der Abgangsleitung, die sich nun 5 m unter dem Meeresspiegel befindet, zu gewährleisten.

Gute Kooperation sorgt für die besten Lösungen

Diese innovativen Lösungen wären ohne die fantastische Kooperation zwischen Lyse Neo (Eigentümer der Trasse), Pro-Pipe (Bauunternehmen), Cowi (Berater) und ISOPLUS (Rohrlieferant) nicht möglich gewesen. Bereichsleiter Henrik Siegenfeldt und der technische Berater Anders Fløe Brandstrup von ISOPLUS haben beide Stavanger besucht, um die richtigen Lösungen für dieses spezielle Projekt zu finden und für eine gute Kooperation zwischen den vielen an diesem Projekt beteiligten Parteien zu sorgen.

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